Schlafstörungen, bedingt durch sich wiederholende Atemaussetzer im Schlaf (medizinisch: obstruktive Schlafapnoen), sind längst keine Seltenheit mehr. Ganz im Gegenteil ist diese Schlafkrankheit in Deutschland, aber auch weltweit stark verbreitet. Während die Diagnostik durch einen nächtlichen Aufenthalt im Schlaflabor recht zügig erfolgen kann, ist die Wahl der Therapie-Methode abhängig von den individuellen anatomischen, medizinischen, technischen, aber auch persönlichen Bedürfnissen des Patienten. Neben sogenannten Schnarch-Schienen oder verschiedenen, für den Patienten geeigneten Operationsmöglichkeiten ist vor allem die Atemtherapie mittels einer CPAP-Maske, auch Schlafmaske genannt, eine häufig angewendete Schlafapnoe-Therapie. Doch welche Arten von Schlafmasken gibt es? Wie funktionieren Schlafmasken? Und wie finde ich die für mich beste CPAP-Maske? Wir geben die Antworten.

Eine Frau schläft mit einer CPAP-Maske

Um Atemaussetzer effektiv zu therapieren, sind CPAP-Masken, auch Schlafmasken genannt, eine der am häufigsten genutzten Möglichkeiten. Bildquelle: Canva

Inhaltsverzeichnis

Welche Therapien werden bei OSAS angewendet?

Unzureichender Schlaf, vor allem hinsichtlich der Schlafqualität und Tiefe des Schlafes, kann das Wohlbefinden sowie die Gesundheit massiv belasten. Das Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, Herzinfarkte, Diabetes oder Bluthochdruck steigen signifikant an. Allgemein wirkt sich ungesunder Schlaf negativ auf das Immunsystem aus und erleichtert dadurch den Ausbruch von Infektionskrankheiten.

Verantwortlich dafür ist in vielen Fällen das Obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS). OSAS ist eine weitverbreitete Schlafkrankheit beziehungsweise eine Schlafstörung, bei der sich die Atemwege während des Schlafes wiederholt und vorübergehend durch ein erschlaffendes Gaumensiegel schließen. Dies kann zu einem reduzierten oder sogar unterbrochenen Luftstrom führen, was sich wiederum kritisch auf den Sauerstoffmangel im Körper auswirkt. Die niedrige Sauerstoffsättigung im Blut führt ebenso zu einer erhöhten Herzfrequenz. Der Körper reagiert und lässt die Betroffenen (fast) aufwachen und nach Luft schnappen. Dieser Vorgang wiederholt sich während der Nacht in extremen Fällen mehrere hundert Male. Die Betroffenen kommen so eigentlich nie in die für die Erholung so bedeutende Tiefschlafphase. Teils extreme Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwächen sowie die gesundheitlich beschriebenen Missstände sind die Folge.

Die Therapie dieser Schlafstörungen besteht in der Regel aus den folgenden drei verschiedenen Bereichen:

  • Schnarch-Schienen
  • Operativen Eingriffen
  • CPAP-Masken (Schlafmasken)

Speziell die Atemtherapie durch CPAP-Masken ist eine effektive und häufig angewendete Behandlungsmöglichkeit. Mittels der Schlafmasken können Atemaussetzer verhindert und ein ruhiger und gesunder Schlaf ermöglicht werden. Doch wie funktioniert eine Schlafmaske?

Funktionsweise einer Schlafmaske bei einer Schlafapnoe

Die nächtliche, nichtinvasive Beatmungstherapie stellt die am häufigsten eingesetzte Therapieform bei OSAS dar. Sie wird ebenso bei dem Krankheitsbild der zentralen Schlafapnoe eingesetzt. Während einer polysomnographischen Kontrollnacht wird die nasale Überdruckbeatmung angepasst und eingestellt. Verschiedene Maskenformen bieten dem Patienten eine große Bandbreite an Anpassungsmöglichkeiten.

Die Betroffenen müssen sich während der nächtlichen Beatmungstherapie wohlfühlen, da Akzeptanz und regelmäßige Nutzung für die Wirksamkeit der Therapie notwendig sind. Das Beatmungsgerät versorgt den Patienten mittels eines Schlauchs und einer Maske kontinuierlich mit positivem Atemwegsdruck, so dass trotz einer Erschlaffung des Gaumensegels die oberen Atemwege nicht verschlossen und somit Atemaussetzer erfolgreich verhindert werden.

Durch diese Stabilisierung der oberen Atemwege finden die Obstruktiven Schlafapnoen nicht mehr statt und der Schlafzyklus verläuft wieder ganz normal. Der Patient erreicht so wieder die für den erholsamen Schlaf notwendigen Tiefschlafphasen und wird bereits nach der ersten Anwendung Erfolge und positive Veränderungen bezüglich der Tagesschläfrigkeit vernehmen. Die kleinen, flexiblen und leistungsstarken Geräte sind mittlerweile so leise, dass auch Ihr Partner keineswegs während des Schlafens gestört wird. Ganz im Gegenteil wird sich auch der Schlaf für Ihren Partner drastisch ins Positive verändern, da das Schnarchen sowie die ständigen lauten Weckreaktionen bei den Betroffenen entfallen.

Die verschiedenen Arten von CPAP-Masken (Schlafmasken)

CPAP-Masken oder Schlafmasken können grundsätzlich in drei verschiedene Hauptkategorien unterteilt werden: Nasenmasken, Nasenpolstermasken und Mund-Nasen-Masken (auch Full-Face-Masken genannt).

Alle drei Maskenarten besitzen ihre individuellen Vorteile. Für die drei Hauptkategorien der CPAP-Masken haben die Hersteller, vor allem der Marktführer Löwenstein sowie die Firma ResMed zahlreiche Modelle entwickelt, die sich in ihren Passformen voneinander unterscheiden und somit perfekt auf den Patienten angepasst werden kann. Die letztendliche Wahl der Maskenart hängt unmittelbar mit den anatomischen Gegebenheiten des Patienten, dem diagnostizierten Krankheitsbild sowie den individuellen Bedürfnissen und Präferenzen ab.

Kosten einer CPAP-Maske oder Schlafmaske – Zahlt die Krankenkasse?

Die meisten Krankenkassen (egal ob gesetzlich oder privat versichert) übernehmen in der Regel die Kosten einer CPAP-Maske, der ärztlichen Behandlung sowie für das CPAP-Gerät. Voraussetzung ist aber in nahezu sämtlichen Fällen eine ärztliche Verordnung. Diese erhalten Sie nach der Diagnose der Krankheit aber umgehend. Allerdings kann es bei der Kostenerstattung zwischen den Krankenkassen kleinere Unterschiede geben.

Wenn Sie beispielsweise aus Komfortgründen eine teurere Ausstattung wählen, müssen Sie die Mehrkosten teilweise selber tragen. Auch daraus entstehenden Mehr- und Folgekosten für Reparatur- und Wartungsleistungen, die nicht in der Versorgungspauschale beinhaltet sind, fallen dann häufig Ihnen zur Last. Holen Sie sich am besten im Voraus die notwendigen Informationen von Ihrer Krankenkasse.

Alternative Therapien bei Schlafstörungen

Operationen

Die Beatmungstherapie ist nicht in jedem Fall die ideale Therapieform. Wird beispielsweise die nasale Überdruckbeatmung vom Patienten nicht toleriert oder bleibt der gewünschte Heilungserfolg aus, kann eine Operation eine geeignete Alternative sein. Ein möglicher chirurgischer Eingriff muss aber auch immer an die individuellen Gegebenheiten angepasst werden. Das bedeutet, dass die individuellen anatomischen Begebenheiten der oberen Atemwege, die Schwere der OSAS und die Erfolgsaussichten maßgeblich in die Therapiewahl mit einfließen.

Eine Operation kann aber in vielen Fällen eine erfolgreiche Alternative zu klassischen Therapieverfahren darstellen. Da das S•MED Schlaflabor Recklinghausen im Siegert Medical Center ebenfalls Anschluss an hochmoderne Operationssäle besitzt, können wir eine große Bandbreite an Operationstechniken anbieten und so eine perfekte, individuell auf Ihr Krankheitsbild und anatomischen Begebenheiten zugeschnittene Therapieform anbieten.

Schnarch-Schiene (Intraorale Schiene oder Protrusionsschiene)

Eine dritte Therapieform ist die Schnarch-Schiene oder auch Intraorale Schiene oder Protrusionsschiene genannt. Bei den Schnarch-Schienen existieren verschiedenste Typen, die jeweils auf die individuelle Situation des Patienten angepasst werden können. Nach einer entsprechenden gezielten Diagnostik liegt die Erfolgsrate der Schnarch-Schiene bei rund 90 Prozent. Die Mundatmung wird bei der Verwendung nicht beeinträchtigt. Zähne und Kiefer müssen allerdings für derartige Schienen geeignet sein, ebenso wie die Schwere der Obstruktiven Schlafapnoe.

Bei einer sogenannten Unterkieferprotrusionsschiene wird der Unterkiefer durch das Tragen der Schiene wenige Millimeter nach vorne verlagert. Die Rachenmuskulatur entspannt sich und ein Absinken des Gaumensegels wird verhindert. Dadurch werden die Atemwege freigehalten, was wiederum das Schnarchen und den Apnoeindex deutlich reduziert. Durch eine Schrittweise Vorverlagerung des Unterkiefers können so optimale Ergebnisse für den Patienten bei gleichzeitiger Akzeptanz dieser Therapieform erzielt werden.

FAQ: Fragen und Tipps zur richtigen Anwendung einer CPAP-Maske (Schlafmaske)

Um das Thema Anpassung und richtiger Sitz der Schlafmaske sowie weiteren Fragestellungen haben wir hier die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Sollten Sie weitere Fragen haben, kontaktieren Sie uns gerne!

Die CPAP-Geräte sowie Schlafmasken der neusten Generationen sind technisch so weit entwickelt und optimiert, dass die Lärmbelästigung durch die Schlafmaske oder das CPAP-Gerät marginal sind. Laute Geräusche deuten vielmehr auf eine Fehlfunktion oder eine nicht richtig sitzende Schlafmaske hin. Kontaktieren Sie den Hersteller und lassen Sie den Sitz Ihrer CPAP-Maske bei einem Schlafmediziner prüfen.

Auch hier kann die falsche Maskengröße oder Maskenart der Grund sein. Zudem gibt es spezielle CPAP-Kissen, die durch extra eingefügte, ergonomische Aussparungen ideal geeignet sind für den Schlaf mit einer CPAP-Maske.

Leckagen bei einer CPAP-Maske sind in der Regel Anzeichen für einen nicht perfekten Sitz der Schlafmaske. Das kann an der falschen Anwendungsweise oder am Materialverschleiß liegen, aber auch auf eine falsche Maskengröße oder Maskenart zurückzuführen sein. Sollten die undichten Stellen bei der eigenen Korrektur und nach einer ausführlichen Reinigung der Schlafmaske nicht behoben werden können, sollten Sie sich an den Hersteller oder Ihren Schlafmediziner wenden.

Hautreizungen, allergische Reaktionen oder Druckstellen sind in der Regel ebenfalls in der falschen Maskenauswahl oder einer fehlerbehafteten Anpassung der CPAP-Maske begründet. Der Gang zum Schlafmediziner sollte hier unbedingt in Kauf genommen werden. Zudem gibt es verschiedene weitere Möglichkeiten wie etwa durch kleine Nasenpolster, den Tragekomfort zu erhöhen.

Durch den andauernden Luftfluss kann in seltenen Fällen eine besondere Trockenheit innerhalb der Nase zu Reizungen oder in wenigen Fällen sogar zu Nasenbluten führen. Mit einem sogenannten Atemluftbefeuchter, der zugeschlossen wird, kann diese Problematik in fast allen Fällen behoben werden.

Durch die tägliche Nutzung der CPAP-Maske ist ebenfalls eine kurze tägliche Reinigung zu empfehlen, um beispielsweise Fettrückstände oder Verfärbungen zu vermeiden.

Hier noch ein Tipp zur Maskenanpassung

Der richtige Sitz der CPAP-Maske

Um eine erfolgreiche CPAP-Therapie durchführen zu können, die vor allem auch das Wohlbefinden und die Akzeptanz des Patienten berücksichtigt, ist die passende Auswahl des Schlafmaskenmodells sowie vor allem der damit verbundene richtige Sitz der CPAP-Maske von großer Bedeutung.

Daher sollte bei der fachärztlichen Anpassung der CPAP-Maske unbedingt darauf geachtet werden, dass durch die passende Schlafmaskengröße sowie die passende Wahl der Kopfbänder schmerzhafte Druckstellen vermieden werden, die Schlafmaske dennoch ohne das Auftreten von Leckagen das Gesicht oder den Nasenbereich – je nach Maskenart – vollständig abdichtet, um die Effektivität der CPAP-Therapie nicht zu gefährden.

Es ist daher ratsam, den gesamten Anpassungsprozess sowie die Feinabpassung in einem Schlaflabor mit der Hilfe von Experten durchzuführen. Bei auftretenden Störungen oder Leckagen verschafft zudem ein kurzer Kontrollbesuch im Schlaflabor Abhilfe.

Fazit: So finden Sie die passende CPAP-Maske (Schlafmaske) für sich

Das Obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS) ist eine nicht zu unterschätzende Schlafkrankheit, die massive Schlafstörungen verursacht, die sich massiv auf Ihre Gesundheit sowie Ihre Lebensqualität auswirken kann. OSAS sollte daher unbedingt und schnellstmöglich behandelt werden.

CPAP-Masken oder auch Schlafmasken stellen dabei eine effektive Therapiemöglichkeit dar. Technisch auf dem neusten Stand existieren die Schlafmasken in verschiedensten Ausführungen, die individuell perfekt auf Sie angepasst werden können und zu einer gravierenden Erhöhung der Lebensqualität und Gesundheit führen können. Unbehandelt kann OSAS aber die Lebenserwartung senken.

Bei entsprechenden Schlafstörungen ist ein Besuch bei uns in der Sprechstunde daher sehr empfehlenswert. Nur so können wir auf Ihre individuellen Bedürfnisse und anatomischen Gegebenheiten eingehen und die optimale Therapie für Sie entwerfen. Getreu unserem Motto:

Nachts gut schlafen, tagsüber fit.

Autor: Prof. Dr.mult. Ralf Siegert